Traditionelles Kohlessen
Am 22. November fand das traditionelle Kohlessen der Europaunion, Kreisverband Vechta im Gasthaus Sextro statt, verbunden mit einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Rainer Lisowski.
Insgesamt waren fast 40 Mitglieder des Kreisverbandes Vechta an diesem Abend anwesend. Unser Ehrenvorsitzender, Wolfgang Zapfe, eröffnete die Veranstaltung. Nach einem kurzen Gedenken an unseren verstorbenen Vorsitzenden, Prof. Dr. Peter Nitschke, stellte er unseren Gastredner, Prof. Dr. Rainer Lisowski vor, der auch ein Weggefährte von Peter Nitschke war.
Nachdem der Hunger gestillt war, hielt Prof. Lisowski einen Vortrag zum Thema:
„Victor, Geert und Georgia. Europavisionen zwischen nationaler Identität und inklusiver Einheit“.
Herr Lisowski ist Politikwissenschaftler, Inhaber der Professur für Public Management an der Hochschule Bremen und ein äußerst hörenswerter Redner.
In seinem Vortrag erläuterte er die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der drei Regierungen von Georgia Meloni, Victor Orban und Geert Wilders in Bezug auf drei Themenkomplexe: Umgang mit Migration und Multikultur, Umgang mit sexueller Identität und Was für ein Europa wollen sie?
Prof. Lisowski präsentierte durchaus neue Erkenntnisse und interessante Sichtweisen, die manchmal auch abseits des Mainstreams lagen.
Seine Antworten auf die Fragen:
Wollen alle drei ein gemeinsames Europa? „Ja und Nein. Alle betonen die jeweilige Nation stärker als es die politischen Eliten in Deutschland tun. Wilders lehnt die EU eher ab; Orban nutzt sie vor allem; Meloni ist pragmatisch und eher konstruktiv.“
Wollen alle drei ein multikulturelles Europa? „In allen drei Fällen nein. Aber: Orban poltert, Wilders provoziert, Meloni ist zurückhaltender und differenzierter im Ton.“
Wollen die drei ein inklusives Europa im Sinne von sexueller Vielfalt und Identität? „Orban: Nein (Tendenz zu mehr Repression). Meloni: Teils-teils (die Grenze liegt beim Adoptionsrecht). Wilders: Eher ja, positive Einstellung zu den Rechten von Schwulen und Lesben, transskeptisch.“
Wie stehen sie zur Migration: „Alle drei wollen die Migration begrenzen. Alle drei sind skeptisch gegenüber Migration aus muslimischen Ländern.“
Wollen die drei eine föderale Europäische Union? „Nein, alle lehnen diese Idee ab (wobei man sagen muss: So wie die meisten anderen EU-Länder auch).“
Im Anschluss gab es eine lebhafte Diskussion zu den Themen und am Ende erntete unser Gastredner viel Applaus.